Techniken
ZUR EINSTIMMUNG
Farben-Philosophie
Der Weissgurt
Schwarz und Weiss kommen selten in ihrer reinsten Form vor, deshalb werden sie auch als Nicht- Farben bezeichnet. Weiss reflektiert alle hellen Wellen, absorbiert keine. Es beinhaltet alle Farben des Spektrums. Somit symbolisiert der weisse Gürtel die Möglichkeit, alle anderen Gürtelfarben zu erreichen. "Du hast alles in Dir, das Training wird es aus Dir herausholen." Alles wovon Du träumst, ist in Dir versteckt. Es ist vergleichbar mit einem kostbaren verkrusteten Stein, der mit dem Meissel aus Entschlossenheit zum Vorschein gebracht werden kann. Weiss ist die Farbe der Reinheit. Ein Schüler mit einem Weissgurt ist "rein", weil er den Anforderungen der Karate-Kunst unwissend gegenübersteht. Das Herz eines Anfängers ist voller Hoffnung. Aus dieser Hoffnung spriesst die erste Begeisterung für das Training und Lernen.Vom ersten Sit up an ist die Vollkommenheit der weissen Farbe fort, es gibt kein Zurück mehr. Der Gürtel saugt Schweiss und Staub auf und verliert seine ursprüngliche Farbe; damit beginnt die Reise aufwärts durch das Farbspektrum. Setze Ziele im Training und arbeite unermüdlich darauf zu. Jeder ist für die Entfernung, die er in seiner Entwicklung zurücklegt, selbst verantwortlich und nur die ganze Hingabe verkürzt die Entfernung bis zum Ziel. Als Weissgurt gibt es keine Eile. Konzentriere Dich auf das Lernen der Dojo-Richtlinien und trainiere regelmässig. Arbeite an Deiner körperlichen Verfassung. Jeder Schüler, der bereit ist zu lernen, wird im Dojo anerkannt. Auch wenn etwas nicht sofort begriffen wird. Es ist keine Schande ein Weissgurt zu sein. Auch Dein Lehrer war mal Weissgurt.
Farbige Gürtel -Stufen der Stabilität.
Denke immer daran, dass die Gürtel-farben nur symbolische Bedeutung haben und es wichtiger ist, die einzelnen Stufen des Lernens zu begreifen. Nach einigen Monaten des Trainings bekommt der Gürtel eine dunklere Schattierung. Man bereitet sich auf die Prüfung zum roten Gürtel vor. Man verlässt das Weiss der Nicht-Farbe zum ersten Schritt auf dem Weg der Entwicklung. Rot steht für die Stabilität der körperlichen Masse. Das bedeutet, dass man den eigenen Körper kontrollieren lernen muss. Eines der drei gedachten KÖrperzentren liegt im Endwirbel des Rückgrats. Richtet man darauf seine ganze Konzentration, erreicht man seine Energie im Körper zu zentrieren, ihn in der Balance zu halten, ihn eins werden zu lassen mit dem Boden. Nur wenn man das beherrscht, stellt der Körper ein Hindernis für den Gegner dar und entwickelt sich nicht zu einem Problem für sich selbst. für den Schüler, der den roten Gürtel anstrebt, bedeutet das Element Erde, dass sich das Training während dieser Stufe auf die Aneignung körperlicher Stabilität bezieht. Dieses Verständnis kommt durch konzentriertes Training der Standarten Zenkutsu-dachi, Sanchin- dachi, Kiba-dachi. Die Kontrolle beim Karate kommt durch das Erlernen, sein Gewicht in sich selbst zu zentrieren. Dies wird zusätzlich durch eine gute Körperhaltung unterstützt, ausserdem schafft man ein Empfin- den, Beine und füsse zu bewegen. Der Weissgurt, der sich auf den nächsten Gurt vorbereitet, ist sich in groben Zügen seiner Karate- Techniken bewusst.
Das Wissen bezieht sich mehr oder weniger auf das Training der Muskeln und Knochen. Genau dort sollte der Anfänger seinen Schwerpunkt legen. Die Mechanik der Technik erlernt sich am ehesten, wenn man verstanden hat, nach welchen Prinzipien die einzelnen Körperteile funktionieren.
Die Fähigkeit, durch die Techniken maximale Kraft und Stärke zu erzeugen, bekommt der Karateka erst durch die Koordination der einzelnen Körperteile.